Weniger (Make-up) ist manchmal mehr

Die kosmetische Dermatologie strebt ein natürliches, jugendlicheres Aussehen an. Wenn Patienten sich im Kampf gegen unerwünschte Falten übertrieben aggressiven Behandlungen unterziehen und schließlich irgendwie merkwürdig oder unnatürlich aussehen, ist bereits mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Das menschliche Auge und Gehirn reagieren außerordentlich sensibel auf anomale und asymmetrische Gesichtszüge anderer. Auch Sie standen sicher schon einmal jemandem mit aufgespritzten Schlauchbootlippen oder übertriebenen Wangenknochen gegenüber. Hinter den Injektionen steckte gewiss eine gute Absicht. Im Endeffekt hat hier jedoch der Patient viel Geld für schlechtes Aussehen ausgegeben.

Ich freue mich immer, wenn mir Patientinnen nach einem Laser-Resurfacing erzählen, dass sie jetzt viel weniger Make-up verwenden und sich ganz einfach wunderbar fühlen. Frustrierend sind dagegen Patientinnen, die sich bei der Nachuntersuchung trotz eines hervorragenden Behandlungsergebnisses noch immer unter dicken Schichten teuren Make-ups verstecken. Das ist wie eine Sucht. Ebenso wie die aufgespritzten Schlauchbootlippen kann das dick aufgetragene Make-up niemanden täuschen.

TIPP: Überwinden Sie Ihre Make-up-Abhängigkeit. Alles, was über ein dezentes Make-up hinausgeht, wirkt unnatürlich; das Ergebnis ist fast immer unansehnlicher, als wenn Sie gar kein Make-up verwendet hätten. Leiden Sie unter braunen Flecken, feinen Falten und müder Haut? Lassen Sie sich von Ihrem Dermatologen oder einer Kosmetikerin beraten. Es gibt spannende Technologien, mit denen sich Ihre Probleme deutlich mindern lassen und die Ihre natürliche Schönheit hervorheben.

Die richtige Jahreszeit, um etwas für Ihre Schönheit zu tun

Im Winter trocknet die Haut häufig stark aus. Gereizte, schuppige Haut und aufgesprungene Lippen sind dann ein häufiges Problem, die Haut braucht intensivere Pflege, um gesund zu bleiben. Wussten Sie aber, dass der Winter auch die optimale Jahreszeit ist, um Ihre Haut durch eine kosmetische Laserbehandlung zu verschönern?

Nach traumatischen Hautverletzungen oder Entzündungen kann ultraviolette Strahlung schnell dunkle Hautflecken (eine sogenannte postinflammatorische Hyperpigmentierung) hervorrufen. Menschen, die schnell braun werden, sind besonders anfällig für diese verletzungsbedingten Pigmentstörungen. Aufgrund der kürzeren Sonnenscheindauer und geringeren Intensität des Sonnenlichts ist die hautwirksame UV-Strahlung im Winter am schwächsten. Zu den Behandlungen, die idealerweise im Herbst oder Winter durchgeführt werden sollten, gehören Laserbehandlungen zur Haarentfernung, zur Entfernung störender brauner oder roter Flecken sowie das sogenannte Laser-Skin-Resurfacing für einen frischeren Teint und einen schöneren Hauttonus.

Typischerweise empfehlen Dermatologen ihren Patienten, schon im Sommer darüber nachzudenken, welche Wünsche sie haben, um dann die entsprechende Behandlung zu planen und im Herbst oder Winter durchzuführen. Viele Laserbehandlungen erfordern mehrere Sitzungen über einige Monate. Daher ist eine sorgfältige Planung wichtig. Besprechen Sie Ihre Vorstellungen und Wünsche mit Ihrem Dermatologen. Erstellen Sie gemeinsam einen Behandlungsplan, der die Aussichten auf einen optimalen Behandlungserfolg maximiert. Pünktlich zum Frühling erstrahlt Ihr Teint dann frisch und verjüngt.

Finger weg!

Sie ärgern sich über unansehnliche Aknepickel in Ihrem Gesicht? Widerstehen Sie der Versuchung, diese Pickel auszudrücken und/oder eines der diversen frei im Handel erhältlichen Anti-Akne-Präparate aufzutragen.

Ursache von Pickeln sind Talgpropfen (sogenannte Komedonen) im Haarfollikel. Eine solche Talganhäufung bildet sich schon Tage oder Wochen, bevor Sie die ersten Anzeichen eines Pickels auch nur erahnen. Der Pickel ist letztlich das Resultat einer Entzündungsreaktion Ihres Immunsystems. Egal was Sie tun, über Nacht verschwinden Ihre Pickel jedenfalls nicht – leider.

Das Ausdrücken von Pickeln kann durchaus befriedigend sein. In der Regel bringt es jedoch gar nichts: Was Sie aus dem Pickel herausdrücken, drücken Sie gleichzeitig auch in die tieferen Hautschichten hinein. Und mit aggressiven Gesichtswassern, Adstringenzien und Anti-Pickel-Präparaten verschlimmern Sie die Entzündung nur.

TIPP: Warme Kompressen, Dampf, verschreibungspflichtige Präparate oder Medikamente oder eine Lichtbehandlung durch Ihren Hautarzt und letztlich Zeit sind Ihre besten Verbündeten im Kampf gegen unschöne Pickel. Und denken Sie daran – Finger weg!

Die richtige Ernährung für Ihre Haut

Wenn es um schöne Haut geht, werden in Infomercials oder nächtlichen Teleshopping-Sendungen ebenso wie von anerkannten Meinungsbildern meist nur Produkte für die äußerliche Anwendung empfohlen. Einige dieser Empfehlungen basieren auf reiner Publicity und Mutmaßungen (im ersten Fall), andere auf von Fachleuten geprüften, bedeutenden wissenschaftlichen Erkenntnissen (in letzterem Fall).

ErnäErnährung und allgemeines Wohlbefinden sind jedoch selten Thema. Wenn sie dann doch einmal zur Sprache kommen, sorgen aggressiv beworbene Modediäten und angeblich sensationelle Wundermittel für weitere Verwirrung und Unsicherheit. Am Ende weiß niemand mehr, woran er ist.

Dabei ist es ganz einfach: Ignorieren Sie die Promiwerbung und stellen Sie auf eine natürlichere Ernährung um. Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an hochglykämischen Kohlenhydraten und Zucker wirken proinflammatorisch und schaden unserem Körper. Statt darauf zu hoffen, dass Ihnen das angesagte neue Superfood zu einem schöneren Hautbild verhilft, wählen Sie lieber gesunde, biologische und naturbelassene Lebensmittel.

Damit ist nicht gemeint, dass Sie auf eine kohlenhydratfreie Ernährung umstellen müssen, sondern dass Sie fabrikproduzierte Massenware meiden sollten. Lassen Sie den Eiweißriegel liegen und greifen Sie stattdessen zum Biohühnchen. Essen Sie statt Pasta leckeres Obst, Gemüse und Nüsse.

Vorzeitige Faltenbildung, Akne und Pigmentflecken können zumindest teilweise mit unserer heutigen On-the-Go-Kultur zusammenhängen. Nehmen Sie sich die Zeit, aus frischen Produkten eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten. Vergessen Sie Hamburger, Döner und Co. – Ich versichere Ihnen, Sie werden sich besser fühlen, mehr Energie haben und Ihre Haut wird es Ihnen danken.

Schützen Sie Ihre Haut vor UV-Strahlen

Sowohl vom medizinischen als auch vom kosmetischen Standpunkt aus betrachtet, sollte das tägliche Auftragen eines Sonnenschutzmittels ein zentraler Bestandteil Ihrer täglichen Hautpflegeroutine sein. Sonnenschutzmittel enthalten physikalische und/oder chemische Inhaltsstoffe, die verhindern, dass die schädlichen UV-Strahlen der Sonne Ihre empfindlichen Hautzellen schädigen. UV-Strahlung kann langfristig Hautkrebs verursachen und lässt die Haut schneller altern.

Idealerweise sollten Sie ein Sonnenschutzmittel mit breitem Wirkungsspektrum verwenden, das sowohl vor der UV-A-Strahlung, die für die vorzeitige Hautalterung verantwortlich ist, als auch vor der UV-B-Strahlung, die Sonnenbrand verursachen kann, schützt. Es wird empfohlen, einen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 zu verwenden. Der Lichtschutzfaktor auf dem Produktetikett kennzeichnet die Fähigkeit des Sonnenschutzmittels, schädliche UV-Strahlung abzuhalten. Sonnenschutzmittel mit LSF 30 halten 97 {aea2b696391fa39cb967d30fcd6aba4dbca06caf6246edcd5037966107a3d780} der UV-Strahlung ab. Obgleich ein höherer LSF einen höheren Anteil der UV-Strahlung abhält, flacht der inkrementale Vorteil ab einem bestimmten Punkt so stark ab, dass z. B. der zusätzliche Schutz, den ein LSF von mehr als 50 bietet, letztlich vernachlässigbar ist.

Das UV-Licht der Sonne ist das ganze Jahr über präsent, unabhängig von Jahreszeit und Wetter. Ultraviolettes Licht kann man weder sehen noch spüren. Deshalb fällt es schwer, seine Wirkung einzuschätzen. Tragen Sie daher unbedingt, unabhängig von Wetter und Jahreszeit, täglich auf alle unbedeckten Körperteile, wie Gesicht, Hals und Unterarme, eine Sonnenschutzcreme auf. Denken Sie aber daran: Sonnenschutzmittel schützen Ihre Haut vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne, machen sie ihr gegenüber jedoch nicht immun. Auch eingecremt können Sie einen Sonnenbrand bekommen, wenn Sie sich zu lange in der Sonne aufhalten.

Welches Sonnenschutzmittel ist das richtige für Sie? Optimalen Schutz bietet ein Sonnenschutzmittel mit breitem Wirkungsspektrum und LSF 30, das Ihre Haut gut verträgt und sich für die tägliche Anwendung eignet. Lassen Sie sich von Ihrem Hautarzt beraten. Er wird Ihnen gerne ein für Ihren Hauttyp und Ihre kosmetischen Ansprüche geeignetes Produkt empfehlen.

Spieglein, Spieglein an der Wand …

Ich habe mich schon oft gefragt, warum in den Bädern guter Hotels diese beleuchteten Spiegel mit 10- oder sogar 20-facher Vergrößerung hängen. Meinen Patienten rate ich: Wenn Sie zu Hause einen dieser Vergrößerungsspiegel haben, schmeißen Sie ihn weg.

Wenn man sich in einem solchen Spiegel anschaut, kann man (insbesondere als junge Frau) meist gar nicht anders, als an echten oder eingebildeten Makeln oder Unreinheiten herumzuzupfen, zu drücken und zu quetschen. Dies führt zu chronischen Entzündungen, nicht abheilender Haut und schließlich zu Narbenbildung.

Solche Spiegel schaden mehr, als sie nützen. Wann hat Sie jemand das letzte Mal aus nächster Nähe mit einem Vergrößerungsglas betrachtet? Natürlich noch nie. Von Natur aus wahren wir im sozialen Umgang miteinander eine gesunde Distanz.

TIPP: Stellen Sie sich zu Hause vor Ihr Waschbecken und schauen Sie in den Spiegel. Das ist der ideale Abstand, den Sie nicht unterschreiten sollten. Überlassen Sie Untersuchungen mit dem Vergrößerungsglas Ihrer Kosmetikerin oder Ihrem Hautarzt.